24 September, 2006

Als sich gestern Abend am orientalischen Nachthimmel ein Bruchteil der Mondsichel zeigte, war klar, dass heute der Fastenmonat Ramadan beginnen würde. Es ist schon fast Tradition, dass wir kurz vor dem Fastenbrechen die entvölkerte Niluferstraße nutzen, um ein Spaziergang oder Lauf zur Ramadankanone im Norden von Assuan zu machen. Zu Fuß braucht man 40 Minuten. Um 17.42 wurde die aus deutscher Fabrikation stammende Kanone von 1875 gezündet. Ein satter, lauter Knall und viel Rauch.

Aufgefallen war mir, dass es diesmal deutlich weniger Gemeinschaftsessen auf den Straßen gegeben hat als letztes Jahr, dabei dachte ich, wegen der Ereignisse durch das Zitat des Papstes in Regensburg würde vielleicht mehr Solidarität durch solche gemeinschaftlichen Essen demonstriert werden. In den Fernsehprogrammen gab es allerlei zum Thema Ramadan. Mehrere Ärzte-Interviews zum Thema Fasten, Kochsendungen, das Kinderprogramm „Mit den Propheten“, heute das Thema Schöpfung, ein Beitrag, der jetzt jeden Tag um ca. 17.15 gesendet wird, anschließend ein Wort zum Ramadan von Ali Guma´a, dem Sprecher der Al-Azhar Universität und viele Sendungen mehr wie Kinofilme und Serien der Kategorie „Lindenstraße“. Auch gab es eine Talkshow zum Thema „Mit mehr als einer verheiratet." Zu Gast ein Mann, der in 20 Jahren 17 Frauen geheiratet hatte - in dieser Zeit bis drei Frauen zur gleichen Zeit - und immer noch unglücklich ist und ein Mann mit seinen zwei Frauen in traditionellen schwarzen Kleidern, die wiederum alle ganz glücklich schienen.

Frohes Fest! - Kull sanna wa intu bikheer!

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