06 Oktober, 2006

Gestern hatten wir unser erstes Treffen nach dem Sommer zu dem wir unsere bekannten Familien eingeladen haben. In den letzten Monaten sind etliche neue Adressen hinzugekommen. Von den 40 Familien, die wir angerufen haben, sind genau 17 gekommen. So viel wie noch nie vorher. Drei bereits am Vormittag und 14 am Abend. Die Freude war groß sich wiederzusehen, denn viele kannten sich ja bereits von den vorherigen Treffen. Nach einer Zeit des Small-Talks wurde wieder mit den Kindern und den Müttern gesungen. Anschließend erzählten wir den Eltern was wir vorhaben. Unsere Idee bestand darin an drei Vormittagen ein Programm für 3-5 Kinder anzubieten. Wir wollten nun von den Eltern wissen, ob sie uns ihre Kinder tatsächlich bringen würden. Die Antwort war etwas überraschend: 4 Kinder, so einige Eltern, würde man am Vormittag bringen, 12 Kinder lieber am Abend und eine Mutter wollte erst ihren Mann fragen. Wir hatten gehofft, dass wir aus einem größeren Pool von Kindern diejenigen auswählen könnten, die für einen Start nicht gerade die schwersten Fälle sein würden. Aber mindestens ein solches problematisches Kind war unter diesen vier. Was das Projekt Halbtagsbetreuung angeht müssen wir also erst Mal neu überlegen. Etwas frustrierend war, dass Damiana, eine potenzielle Mitarbeiterin, nicht gekommen war, was wir eigentlich erwartet hatten. Gefreut haben wir uns über die deutliche Resonanz der Eltern. Für viele Mütter ist dieses Treffen eine große Ermutigung, z.B. für die Mutter von Amira. Sie kommt aus Tingar, einem kenzi-nubischen Dorf. Amira leidet an schweren Spastiken. In ihrem Alter von 7 Jahren gab es bisher nur eine therapeutische Phase von einem Monat. Sie bräuchte eigentlich dringend Hilfe. Und genau in dieser Begegnung merken wir, dass wir mit unseren Möglichkeiten völlig am Ende sind und wir uns eingestehen müssen, dass wir keine Experten sind und diese aber dringend bräuchten. Just, während ich an diesem Text arbeite rief die Mutter von Asma aus Abu Simbel an, um uns mitzuteilen, dass sie nun nach Assuan gezogen ist. Asma war immer ein Mädchen, dass wir uns gut in einer Halbtagsgruppe vorstellen könnten.

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